Sehr geehrter Freiherr von Humboldt, lieber Alexander,
ich hoffe dich Alexander nennen zu dürfen, da wir uns schon echt lange kennen. Keine 250 Jahre aber immerhin bist du seit dem 11.Mai 1973 – also schon mehr als 46 Jahre Namenspatron unserer Schule.
Und das bedeutet uns richtig was.
Zugegeben, mit deinem Namen schmücken wir uns nicht ganz alleine. Dir zu Ehren ist so ziemlich alles benannt worden.
Meeresströmungen, Gebirge, Pinguine, Affen und Käfer,
Orchideen und Bäume, ein Mondkrater, Mineralien, Schiffe, Orte, Straßen, Plätze und sogar eine Hefe. Weit über 100 Dinge tragen heute deinen Namen. Da rangieren wir doch locker unter den Top 5.
Und du bist nicht nur ein großartiger Schirmherr für Bildungseinrichtungen, sondern für die IGS im Besonderen.
Du bist ein hervorragendes Beispiel für den offenen Weg zum Abschluss. Warst nie festgelegt in deinem Denken und Lernen. So studiertest du zuerst Kameralistik was sowas wie Wirtschafts-, Finanz- und Verwaltungskunde ist um dich später im Gebiet der Botanik umzutun. Aber deine Leidenschaft eigentlich galt der Erdkunde als Universalwissenschaft.
So hast du, gar nicht weit von hier, in deiner Schaffenszeit in Mainz, Köln und dem Rheinland dein erstes Werk „Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein“ verfasst.
Alles was dich interessierte wurde nachgegangen.
„Es ist meine Art, einen und denselben Gegenstand zu verfolgen, bis ich ihn aufgeklärt habe“ hast du mal über dich gesagt. Fokussiert oder hartnäckig würde man das wohl heute nennen.
Du bist absolut zeitlos immer am Puls der Zeit und ihr voraus. Erkanntest schon früh die Gefahren des Waldsterbens, die Zusammenhänge des Klimawandels und Problematik des übermäßigen Fleischkonsums für das Ökosystem unseres Planeten.
Auch dein Umgang war oftmals beispielhaft. So bestärkte dich nicht zuletzt deine Peer-Group darin deine große Forschungsreise nach Mittel- und Südamerika zu unternehmen.
Und wenn man nachfragt, mit wem du dich da umgeben hast, fallen mit Namen wie Goethe oder auch Schiller einige der interessantesten Köpfe deiner Zeit.
Sie sind des auch, die die dabei unterstützen weiterzudenken und dein zweites Werk „Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser Band 1“. Es folgen noch eine Vielzahl von Veröffentlichungen. Davon kaum zwei zum selben Thema.
In Bonpland fandst du einen Verbündeten, welcher deine Visionen teilte. Mit ihm fragtest du auch beim spanischen König an, ob du eine Reise in seine Kolonien unternehmen darfst.