Im Erweiterungsbau für die Alexander-von-Humboldt-Schule steht bereits der Rohbau für das Erd- und erste Obergeschoss. Davon konnten sich Baustadtrat Nils Kraft und Bürgermeister Dennis Grieser bei einer Baustellenbegehung überzeugen. Das zweite Obergeschoss soll bis Ende August stehen und damit etwas früher als geplant. Kraft sagte: „Die Humboldt-Schule ist derzeit eine der größten Baustellen in Rüsselsheim und hat mit 34,6 Millionen Euro ein erhebliches Volumen.“ Diese Summe beinhaltet den Erweiterungsbau, der derzeit am Hessenring errichtet wird, sowie die Sanierung des Bestandsgebäudes.
Der Baustadtrat führte aus: „Schulen sind nicht mehr nur ein Lernort, sondern vielmehr ein Lebensort, an dem sich die Kinder und Jugendliche bis in den Nachmittag aufhalten.“ Deswegen würden die Raumanforderungen steigen. Dabei behielte die Stadt die Architektur im Blick, weil die Gebäude auch das Straßenbild in den Stadtteilen prägen. Deswegen entstehe der Erweiterungsbau direkt am Hessenring mit lichtdurchfluteten Räumen und mit großer Glasfront für die Mensa. Dadurch würde die Europaschule mit ihrem guten Konzept auch im Stadtbild sichtbarer.
Grieser sagte zum Fortschritt der Bauarbeiten: „Ich freue mich, dass es so deutlich sichtbar voran geht.“ Zuvor habe es Skepsis gegeben, ob die Pläne umgesetzt würden. Jetzt könnte mit jedem Tag beobachtet werden, dass sich viel bewegt. Der Bürgermeister hob hervor, dass sich das Schulsystem der vergangenen zehn Jahre komplett wandele und dass die Stadt hierfür auch erheblich investiere. Rüsselsheim habe sich früh entschlossen, mit Gesamtschulen mehr Chancengleichheit in der Bildung zu schaffen. Deswegen liefen die Haupt- und Realschulen aus, die in Gesamtschulen übergehen. Die Alexander-von-Humboldt-Schule ist bereits eine Gesamtschule, und die Gerhart-Hauptmann-Schule wird ab dem Schuljahr 2019/2020 zur integrierten Gesamtschule. Mit der Sophie-Opel-Schule hat Rüsselsheim auch eine kooperative Gesamtschule.
Grieser zufolge sind Differenzierungsräume wichtiger Bestandteil moderner Schulkonzepte. In diesen Räumen könnten im Unterricht kleinere Gruppen arbeiten oder individuelle Angebote stattfinden. Grieser erläuterte: „Die Alexander-von-Humboldt-Schule ist im Bestandsgebäude vollkommen ausgelastet. Deswegen sind solche Flächen dringend erforderlich.“ Nach Abschluss des Erweiterungsbaus und der Sanierung werde hier deutliche Entlastung geschaffen. Zudem könne die Schule künftig bis zu sieben Klassen pro Jahrgang aufnehmen. Bisher gebe es fünf oder sechs Klassen pro Jahrgang.
An der Alexander-von-Humboldt-Schule beginnt im Erweiterungsbau ab September der Innenausbau, der im Juli 2020 abgeschlossen werden soll. Denn zum Schuljahr 2020/2021 beginnt die Sanierung des Bestandsgebäudes. Weil damit viel Lärm und Schmutz verbunden ist, wird die Schule mit ihren Klassen für anderthalb Jahre in den neuen Erweiterungsbau sowie in Interimspavillons ziehen. Im Frühjahr 2022 können die Klassen dann ihre Stammorte mit entsprechenden Differenzierungsangeboten einnehmen. Bisher ist geplant, dass die Jahrgänge 8, 9, und 10 im Erweiterungsbau den Unterricht besuchen und die Jahrgänge 5, 6 und 7 im frisch sanierten Bestandsgebäude.
Als größte Herausforderung im Bestandsgebäude nannte Kraft das bestehende Atrium. Bisher gibt es dort separate Türme, über die die Schülerinnen und Schüler in das Obergeschoss gelangten. Nur in einem Turm ist ein Aufzug vorhanden. Mit einer umlaufenden Galerie will die Stadt hier Abhilfe schaffen. Über die Galerie sollen alle Klasseräume in dem Bereich barrierefrei erreicht werden.
Im Erweiterungsbau wird die neue Mensa künftig 192 Sitzplätze bieten. Vorgesehen ist derzeit, in zwei Schichten zu essen.
Quelle: Stadt Rüsselsheim am Main